Was der Feldwebel im Haus des Gastes macht

Bad Liebenwerda. Den ersten Monat haben sie inzwischen hinter sich: Ronny Waskow und Mario Vogel haben Anfang September ihre Ausbildung bei der Stadtverwaltung in Bad Liebenwerda begonnen.

 

Die nächsten drei Jahre werden sie dort zum Verwaltungsfachangestellten und zum Kaufmann für Tourismus und Freizeit ausgebildet.

17 Jahre jung ist Ronny Waskow, der im Kurstadt-Rathaus zum Verwaltungsfachangestellten heranreifen will. Derzeit arbeitet der junge Mann, der in Hohenleipisch wohnt, in der Zentrale des Rathauses, wo er Telefonate entgegennimmt, Besucher empfängt oder Botengänge erledigt. Ein Beruf im Verwaltungsbereich sollte es für den jungen Mann sein. «Und in der Region wollte ich auch bleiben» , sagt Ronny Waskow. So fiel die Entscheidung, sich im Bad Liebenwerdaer Rathaus zu bewerben. Hatte er vorher nur selten Kontakt mit der Kurstadt, kennt er sich inzwischen schon recht gut aus. «Ich habe mich umgesehen und einen sehr guten Eindruck von der Stadt» , schildert er. Auch am Ausbildungsplatz selbst fühlt er sich wohl. «Ich habe mich eingearbeitet, und alles klappt bisher wunderbar.»

In seiner Freizeit ist Ronny Waskow in der Schach-Abteilung des Hohenleipischer SV Lok engagiert. Er spielt seit zehn Jahren Schach und hat mit seiner Mannschaft schon einige Erfolge erringen können. Auch Radfahren gehört zu den Hobbys des neuen Auszubildenden.

Ein gewöhnlicher Auszubildender ist Mario Vogel eher nicht. Der 34-Jährige war zwölf Jahre lang Zeitsoldat der Bundeswehr am Standort Doberlug-Kirchhain, bekleidete zuletzt den Rang eines Feldwebels. Seine Ausbildung zum Kaufmann für Tourismus und Freizeit, die er nun im «Haus des Gastes» absolviert, steht durchaus in Kontinuität zu seiner vorherigen Tätigkeit beim Militär. «In Doberlug-Kirchhain war ich Heimleiter der Offiziers- und Unteroffiziersgesellschaft, einer Art gastronomischer Einrichtung, und Beauftragter für Freizeit für das gesamte Bataillon» , erzählt er. Ähnliche Aufgaben übernimmt er auch in seiner neuen Tätigkeit – auch wenn es künftig nicht mehr um Soldaten, sondern um Touristen geht. Veranstaltungen zu organisieren, gehört auch im «Haus des Gastes» zu seiner Arbeit, ebenso die Betreuung von Gästen oder Arbeiten am Computer.

Die Umstellung fiel dem 34-Jährigen, der mit Frau und Kind in Zobersdorf lebt, nicht schwer: «Es ist ein freundliches, ziviles Arbeiten» , meint er. Auch dass er nun in der Hie rarchie von vorne anfängt, sei kein Problem. «Es hat sein Gutes, neu anzufangen, man wächst da hinein.»

Karsten Bär